Sitzung 770 vom 5. April 1976 aus: "Die Natur der Psyche"

 

Eure Identität hängt ganz einfach nicht von eurer psychologischen oder biologischen Sexualität ab. Eure sexuelle Eigenart stellt einen Teil eurer Persönlichkeit dar. Sie bestimmt wichtige Ausdrucksmöglichkeiten und Schwerpunkte, um die ihr eure Erfahrungen gruppiert.

Eure sexuelle Eigenart ist  e i n  T e i l  e u r e r  N a t u r, aber sie bestimmt sie nicht.

 

Eure Überzeugungen strukturieren eure Erfahrung individuell und en masse in einer Weise, dass sich diesen Vorstellungen widersprechendes Material nur selten oder wenn, dann in verzerrter und übertriebener Form zeigt.

Biologisch und psychologisch ist es ganz natürlich, sich so zu verhalten, nachdem das den Überzeugungen Widersprechende in eurer Gesellschaft nicht zulässig ist und es eurem eigenen Bild der menschlichen Geschichte zuwiderläuft. Von euren Definantionen her ist es dann für manche Menschen ziemlich natürlich, sich sexuell als Männer, psychologisch aber als Frauen zu verhalten. Für andere ist es ziemlich "natürlich", sich umgekehrt zu verhalten.

 

Dies mag schwierig zu verstehen sein, da ihr die psychologischen Charakteristika, gleich welcher Art, den sexuellen zuordnet. Es wird immer Menschen geben, die naturgemäß die Erfahrung der Elternschaft suchen. Nicht alle von ihnen werden jedoch notwendigerweise zu jeder Zeit heterosexuelle Erfüllung suchen.

 

Das größere Konzept der menschlichen Persönlichkeit setzt eine bisexuelle Ausrichtung voraus, die den sexuellen Bedürfnissen einen Freiraum überlässt - einen Freiraum, der den Rahmen bildet, in dem das Individuum Gefühle, Fähigkeiten und Eigenschaften ausdrücken kann, die auf die 

n a t ü r l i c h e n  N e i g u n g e n  der persönlichen Psyche und nicht auf sexuelle Klischeemodelle abgestellt sind.

 

Ich spreche hier nicht von so simplen Dingen wie dem Aufruf, dass man den Frauen mehr Freiheit geben oder die Männer von ihrer traditionellen Brötchenverdienerrolle entbinden sollte. Und ich spreche sicher gleichfalls nicht von einer "offenen Ehe", wie sie gegenwärtig propagiert wird. Es geht um viel Größeres. Bevor wir dies aber erörtern können, möchte ich noch ein paar Punkte besprechen.

 

Es gibt biologische Möglichkeiten, die unter den herrschenden Umständen kaum aktiviert werden, die auf unser Thema einen Einfluß haben.

Die Pubertät tritt zu einem, sagen wir einmal, bestimmten Zeitpunkt ein. Sie wird von tiefwurzelnden Mechanismen ausgelöst, die vom Zustand der natürlichen Welt, von der Kondition der Menschheit und jenen kulturell bedingten Vorstellungen abhängen, die ihr der natürlichen Welt in einer bestimmten Weise übergestülpt habt. In anderer Hinsicht ist eure kulturelle Umwelt ebenfalls natürlich. Die Pubertät stellt sich also zu einer Zeit ein, die variiert. Danach ist es möglich, ein Kind zu zeugen oder zu empfangen. Nach einer gewissen Zeit ist diese Periode wieder vorbei. Während dieser sogenannten sexuell aktiven Zeit werden die größeren Dimensionen der Persönlichkeit streng auf sexuelle Verhaltensklischees eingeengt - und alle zu diesen nicht passenden Identitätsaspekte werden ignoriert oder verleugnet. Tatsächlich passen nur wenige Menschen in die ihnen auferlegten Rollen. Diese Rollen sind weitgehend das Ergebnis religiöser Interpretationen, wie diese im allgemeinen verstanden werden. Und die Wissenschaftler haben trotz all ihrer scheinbaren Unabhängigkeit oft einfach nur neue, intellektuell akzeptable Gründe für unbewußt vorhandene Vorstellungen vom Gefühlsleben gefunden.

 

Es gibt ein Lebensalter, dessen biologische Möglichkeiten nur selten ausgeschöpft werden. Wir begegnen ihm oft in den "faulen Witzen" über die Senilität und eine zweite Kindheit.

Die besonderen latenten biologischen Fähigkeiten zeigen sich nur in den seltesten Fällen - vor allem deswegen, weil es sich um heutzutage kaum als wünschenswert erachtete Möglichkeiten handelt.

Dessenungeachtet ist der Körper aber sehr wohl fähig, sich im hohen Alter vollständig zu regenerieren.

Tatsächlich ist eine ganz legitime zweite Pubertät möglich, in welcher der Samen des Mannes jugendlich, stark und vital ist und der Mutterleib der Frau geschmeidig und gebärfähig. Nicht zufällig gibt es biblische Erzählungen von Geburten, die auf diese Weise zustande kamen.

 

In Zeiten der Überbevölkerung ist dergleichen nicht wünschenswert. Doch hier ist einfach von einer der kaum aktivierten physischen Fähigkeiten

der Natur die Rede.

In bestimmten Gebieten der Welt leben die Angehörigen isolierter Völker über hundert Jahre gesund und kräftig, weil sie von euren Glaubensvorstellungen unberührt sind und mit der Welt, wie sie diese kennen und verstehen, im Einklang leben. Gelegentlich kommt es dann zu einer solchen zweiten Pubertät und der daraus resultierenden Geburt eines Kindes.

 

Gewöhnlich folgt die zweite Pubertät der gleichen sexuellen Ausrichtung wie die erste, jedoch nicht immer. Es ist gut möglich, dass das Gegenteil zutrifft.

Dank eurer medizinischen Mittel werden so manche alte Menschen lange genug am Leben erhalten, dass der Prozess der zweiten Pubertät einsetzen könnte. Regelmäßig aber läuft er in verzerrter Form ab; er ist bisweilen zwar psychologisch wahrzunehmen, wird biologisch aber vereitelt, und die zweite Pubertät endet dann in einer Sackgasse. Sie kann nirgendwo hinführen. Biologisch ist sie zur Zeit weder wichtig noch notwendig.

 

Wenn man die alten Leute sich selbst überließe, würden nicht wenige mit einem zufriedenen Gefühl sterben. Infolge der medizinischen Versorgung aktiviert jedoch der physische Mechanismus seine Mittel, den Körper zu revitalisieren und die erwähnte zweite Pubertät herbeizuführen - die auf natürlicher Weise ebenfalls, doch nur unter völlig anderen Bedingungen aktiviert würde: bei einem lebhaften Geist und einem ungebrochenen Willen.

 

Nun besteht  i n  e i n e m  g e w i s s e n  A u s m a ß  ein Zusammenhang zwischen dieser angeborenen, aber selten beobachtbaren zweiten Pubertät und der Entwicklung von Krebs, bei der das Zellwachstum eine übertriebene Form annimmt. . .

 

(Lange Pause) Gebt uns einen Augenblick. . .  Seitens fast aller Krebspatienten wird seelisch-geistiges Wachstum geleugnet, oder das Individuum hat das Gefühl, daß es in persönlichen, nämlich psychischen Belangen nicht weiterwachsen könne.

 

Das Bemühen zu wachsen aktiviert dann die Körpermechanismen, die zu einer Wucherung bestimmter Zellen führen. Das Individuum besteht auf entweder Wachstum oder Tod und erzwingt auf diese Art künstlich eine Situation, in der das Wachstum selbst physisch zerstörerisch wird.

Dies geschieht, weil eine Blockade eintritt. Das Individuum will im Bereich seiner Persönlichkeit wachsen, aber es fürchtet sich davor.

Es gibt selbstverständlich immer individuelle Erfahrungen, die in Betracht gezogen werden müssen. Im allgemeinen aber empfindet sich eine solche Person oft als Märtyrerin ihres Geschlechts, in dieses eingekerkert und unfähig auszubrechen. Dieser Zusammenhang mag offenkundig sein, wenn der Krebs die Sexualorgane befallen hat; er bildet aber oft den Hintergrund aller solchen Krankheiten.

 

Energie wird von Problemen blockiert, die - in eurem Sinne - mit sexuellen Fragen in der Pubertät begannen. Energie wird als sexuell erfahren. (Während Liebe als Kraft wirksam wird)

 

Nun erleben oft alte Menschen, die als senil und eigensinnig angesehen werden, neue Anflüge sexueller Aktivität, für die kein Ventil besteht. Zudem haben sie ihre konventionelle Geschlechtsrolle verloren, durch die sie früher ihre Energie freisetzen konnten.

Oftmals ereignen sich unbeachtet hormonale Veränderungen. Viele Menschen zeigen dann ein nervöses, fast irritiertes Verhalten, wenn sie - sexuell oder auch intellektuell - erregt sind. Die neue Adoleszenz kommt nie. Die zweite Pubertät stirbt eines langsamen Todes, weil eure Gesellschaft nicht über den Rahmen verfügt, in dem sie begriffen werden könnte.

Und sie zeigt sich deshalb auch tatsächlich auf eine verzerrte Weise, die bisweilen groteske Formen annehmen kann.

 

Nun: Liebe ist eine biologische Notwendigkeit, eine Kraft, die im biologischen Leben in diesem oder jenem Ausmaß wirksam wird. Ohne Liebe gibt es keine physische Bindung ans Leben und keinen psychischen Halt.

 

Liebe ist lebendig, ob sie sexuell ausgedrückt wird oder nicht, obwohl es für die Liebe natürlich ist, dass sie sich ausdrücken möchte. Liebe verlangt Loyalität. Sie verlangt Hingabe.

Dies gilt für lesbische und homosexuelle Beziehungen genauso wie für heterosexuelle Bindungen.

In eurer Gesellschaft ist die Identität dermaßen auf sexuelle Klischeerollen eingeengt, dass nur wenige Menschen sich selbst genügend kennen, um die Natur der Liebe zu verstehen und echte Liebesbedingungen einzugehen.

 

Wir befinden uns gerade mitten in einer vorübergehenden Ära, in der die Frauen im Zeichen der Promiskuität sexuelle Freiheit suchen, die im allgemeinen eher den Männern zugestanden wird. Man glaubt, Männer seien von Natur aus so geartet, dass sie, angestachelt durch rein sexuelle Reize, die fast gänzlich "tieferer" Bezüge entbehren, Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern suchen.

Vom Mann wird also angenommen, daß er Sex will, ob er nun für die begehrte Frau Liebe empfindet oder nicht - oder sogar gerade weil er keine Liebe für sie empfindet. In solchen Fällen gedeiht Sex nicht zum Ausdruck der Liebe, sondern wird zum Ausdruck des Hohnes und der Verachtung, wenn nicht gar des Hasses.

 

Die Frauen, die diese Ansichten aufgreifen mit dem Anspruch auf sexuelle Freiheit, möchten sich auch ihrerseits frei fühlen können, ihre sexuellen Wünsche offen zu verwirklichen, ob nun Liebe dabei ist oder nicht.

 

Aber die Treue ist das Unterpfand der Liebe.

 

Schon die Primaten legen davon auf verschiedene Weise Zeugnis ab. Vor allem der Mann wurde gelehrt, Liebe und Sex zu trennen, woraus sich ein geradezu schizophrener Zustand ergibt, der seine Psyche - funktional gesehen - zerreißt, während er sein Leben lebt.

 

Der Ausdruck der Sexualität wird als männlich erachtet, der Ausdruck der Liebe jedoch nicht.

 

Der Mann fühlt sich daher, immer von Ausnahmen abgesehen, weniger gezwungen, den Ausdruck seiner Liebe von dem seiner Sexualität zu trennen. Für die Frauen wäre es katastrophal, wenn sie allgemein den gleichen Kurs einschlagen würden.

 

Diese unselige Trennung hat zu euren größten Kriegen geführt. Das heißt nicht, dass die Männer allein für die Kriege verantwortlich waren.

E s  b e d e u t e t  a b e r, dass sich der Mann so sehr von der gemeinsamen Quelle von Liebe und Sexualität entfernt hat, dass sich die unterdrückte Energie in Form jener aggressiven Akte kultureller Vergewaltigung und des Völkermordes entlud, anstatt Kinder zu zeugen.

 

Wenn ihr von Tieren redet, geht ihr davon aus, dass das Männchen blind wähle, vom "dumpfen" Instinkt geführt, so dass im großen und ganzen ein Weibchen durch ein anderes ersetzt werden könnte. Wenn eure Wissenschaftler beispielsweise entdecken, dass ein bestimmter Stoff oder Geruch ein bestimmtes männliches Insekt anzieht, seid ihr davon überzeugt, dass nur dieser Umstand die Anziehung des Männchens durch das Weibchen bewirkt.

Ihr seid, mit anderen Worten, sicher, dass individuelle Unterschiede in solchen Fällen, die so weit von eurer eigenen Realität entfernt sind, keine Bedeutung haben.

 

Ihr seid ganz einfach nicht fähig, die Natur euch fremder Bewusstseinsformen zu verstehen, und deshalb deutet ihr das Verhalten von Tieren aufgrund eurer eigenen willkürlichen Überzeugungen. Das allein wäre schon traurig genug; doch ihr benutzt eure verzerrten Daten auch noch dazu, aus ihnen die Natur des männlichen und weiblichen Verhaltens schlechthin abzuleiten.

 

Indem ihr eure Vorstellungen von Sex immer mehr verzerrt, schränkt ihr die großen Bewirkungen der menschlichen Loyalität ein; Treue ist Teil der Liebe und deren Ausdruck.

 

Sogar lesbische und homosexuelle Beziehungen sind ohne Treue im besten Fall dürftig, sind überreizt durch verwirrte Gefühle und nur sehr selten von jenem Tiefgang, der ein individuelles Wachstum zuläßt.

Auch heterosexuelle Beziehungen brechen ohne Treue zusammen, da sich die Identität der Partner auf sexuelle Rollen stützen muss, die für die betroffenen Individuen stimmen mögen oder nicht.

 

Da ihr das Gefühl habt, daß Sex der einzige geeignete Ausdruck der Liebe sei, und da ihr auch glaubt, Sex und Liebe seien verschiedene Dinge, seid ihr in einer verzwickten Lage. Diese die Sexualität betreffenden Glaubensvorstellungen spielen auch in internationalen Beziehungen eine weit größere Rolle, als ihr glaubt. Die eine Nation seht ihr als männlich an; dies gilt z.B. für Russland. Eine andere, wie beispielsweise das heutige Indien, dagegen nimmt - in euren Augen - eine feminine Position ein.

 

Eine kleine Anmerkung:

Ein Mann, der an Wucherungen irgendeiner Art - Nierensteinen oder Geschwüren zum Beispiel - leidet, birgt Tendenzen in sich, die er als feminin und deswegen als Kriterium einer "Abhängigkeit" verurteilt, und er schämt sich ihrer.

In einer Art biologischer Spottzeremonie "gebiert" er, indem er in seinem Körper Material produziert, das vorher nicht da war. Bei Geschwüren wird beispielsweise der Magen zum Mutterleib: er blutet und gebärt etwas Schlimmes. So nimmt er zu einem "grotesken" Versuch Zuflucht, als Mann seine femininen Eigenschaften auszudrücken.

 

anthrowiki.at/Krankheit

 

youtube.com/watch?v=20F_XHtjbUE (Können negative Gedanken krank machen? --- und positive gesund?  32 Min.)

 

psychotipps.com/Autosuggestion.html

 

germanische-heilkunde.at/index.php/fuenf-biologische-naturgesetze.html

 

wirsindeins.org/2016/04/28/wie-krebs-in-wochen-geheilt-werden-kann-schnell-billig-und-ohne-nebenwirkungen/

 

quer-denken.tv/153-revolution-in-der-medizin-paranormale-chirurgie-trancemedizin/

 

youtube.com/watch?v=xVcMDfWbpi8    (Unterwegs in die nächste Dimension)

 

youtube.com/watch?v=H5U-T9hwniM (Lothar Hirneise: Onkologie 2018 – Time for Change vom 21.04.2019)