Der Mond-Zyklus

 

Es ist wichtig zu beachten, ob der Mond zunimmt (sich auf dem Weg vom Neu- zum Vollmond befindet) oder abnimmt (sich auf dem Weg vom Voll- zum Neumond befindet), da diese beiden Phasen Ausdruck von zwei Strömungen sind. Grundsätzlich gilt:

 

  • zunehmender Mond = Wachstum und Aufbau
  • abnehmender Mond = Verarbeitung und Abbau

 

Neumond (Sonne/Mond-Konjunktion)

 

Sonne und Mond stehen in Konjunktion. Der Neumond gibt uns Gelegenheit, den Fluss der Gedanken und der Sprache zu reduzieren. Subjektivität, Einkehr, Besinnung und Synthese sind Stichworte für diese Zeit.

In der Neumond-Phase besteht die besondere Gelegenheit, die Energie des Tierkreiszeichens zum Ausdruck zu bringen, in dem Sonne und Mond in Konjunktion zueinander stehen. Jetzt wird ein Samenkorn gepflanzt, das sich im Verlauf der zunehmenden Mondphasen entfalten kann. Oft ist gar nicht erkennbar, dass sich Neues in uns zu entwickeln beginnt, denn vieles läuft unbewusst ab oder bleibt vorerst subjektiv.

 

Finden wir nicht die Gelegenheit, auf eine dem Neumond angemessene Weise zu reagieren, werden wir eher mit der Schattenseite des Neumondes konfrontiert: Schlappheit, Lustlosigkeit, Energiemangel, Antriebsschwäche etc.

  

Zunehmende Mondphase

  

 Nach dem Ende der Neumondphase nimmt der Mond zu. Energie drängt in die Objektivität, die Verwirklichungskräfte formieren sich. Wir werden aktiver und wacher. Die Umsetzung des Impulses, der uns im Neumond erreicht hat, schreitet gemäß der 14 Mondphasen voran. Während der 8. Mondphase sehen wir den Halbmond, der schon durch sein Erscheinungsbild am Himmel verdeutlicht, was passiert. Eine Gerade teilt den Kreis in zwei gleiche Hälften. Polaritäten treten deutlich zutage.

  

Haben wir uns während der sieben Tage nach Neumond bewusst oder unbewusst mit der Ausarbeitung des Neumond-Impulses beschäftigt, bekommt nun der zukünftige Vollmond eine größere Anziehungskraft als der vorausgegangene Neumond.

Ein Energiewechsel findet statt. Am Himmel erkennen wir das durch die Veränderung der Mondsichel. In der Zeit vor der 8. zunehmenden Mondphase ist die Mondsichel nach innen gewölbt. In der Mitte der 8. Phase haben wir den Halbmond. Nach dem Halbmond wölbt sich die sichtbare Mondsichel nach außen.

  

In der 8. zunehmenden Phase (Halbmond) wird klar, was zur Verwirklichung des Neumond-Impulses noch fehlt. Diese Phase zeigt uns Unvollkommenheit und Mangel. Wollen wir davon nichts wissen, erleben wir möglicherweise Widerstände, Reizbarkeit, Unzufriedenheit, Streit, Kopfschmerzen etc. Wenn wir lernen, diese Phase bewusst zu erleben, sind wir auf dem Weg, die positiven Seiten dieser Mondphase zu entdecken.

  

Vollmond (Sonne/Mond-Opposition)

  

Sonne und Mond stehen, von der Erde aus gesehen, in Opposition - eine Situation, die vergleichbar ist mit Elektrizität, die zwischen zwei Polen (Sonne und Mond) fließt. Die Erde und ihre Naturreiche werden durchströmt und aufgeladen mit der Energie des jeweiligen Vollmondes.

 

Es ist eine Zeit höchster Verwirklichungskraft. Alles wird intensiver, dynamischer und schneller. Oft fühlen wir und am Vollmondtag, und auch schon an den vorangehenden zwei Tagen, auf besodere Weise aufgeladen. Wir können eine erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit feststellen. Denken und Empfinden gehen weiter als gewöhnlich. Was zu Neumond meist unbewusst gesät wurde, ist nun gekeimt und als sichtbares Ergebnis vorhanden.

Realisation ist das Stichwort zum Vollmond. Die Energie des Tierkreiszeichens, in dem sich die Sonne befindet, steht in einem dynamischen Austausch mit der Energie des Oppositionszeichens, in dem sich der Mond aufhält. Das Denken ist sehr aktiv in dieser Zeit, und die inneren Impulse drängen zur Handlung.

 

Abnehmende Mondphase

 

Nachdem der Höhepunkt des Vollmondes überschritten ist, beginnen die 14 abnehmenden Mondphasen mit ihrer Arbeit. Es beginnt ein Prozess, der jenem der Verdauung ähnlich ist. Es ist unsere spirituelle, geistige und emotionale Nahrung, die nun assimiliert und verarbeitet wird. Wir ziehen das Wertvolle und Brauchbare aud dem, was wir in den letzten 15 Tagen aufgenommen haben.

 

Während der 8. abnehmenden Mondphase erreichen wir nun einen Krisenpunkt, der jenem der zunehmenden 8. Mondphase sehr ähnelt. Jetzt fällt es uns allerdings schwer, den starken Einfluss des kommenden Neumondes zu akzeptieren. Die Dynamik der letzten 14 Tage lässt nach und führt in der 8. Phase zu einem Krisenpunkt.

Der Mond macht uns klar, was wir bisher nicht "richtig verdaut" haben. Wir können lernen, wie die vergangenen Erfahrungen besser assimiliert werden können. Nach der 8. abnehmenden Mondphase haben wir verstärkt die Möglichkeit, nach innen zu gehen und Tiefe zu entwickeln, die dann zum Neumond wieder in eine neue Aussaat mündet.

 

 

D i e   s p i r i t u e l l e   K r a f t   d e r   M o n d z y k l e n

 

Vollmond und Neumond sind wie Plus- und Minuspol einer Batterie.

Das Spannungsfeld, das sich zwischen diesen Polen aufbaut, versorgt uns mit Energie und Lebenskraft.

Es ist das Gesetz der Pulsierung, das hier durch die zunehmenden und abnehmenden Mondkräfte zum Ausdruck kommt.

Die monatlichen Unterschiede in den Auswirkungen dieser pulsierenden Energie werden durch die Sonne verursacht, die während ihrer jährlichen Reise durch den Tierkreis die Qualitäten aller zwölf Tierkreiszeichen auf die Erde strahlt.

 

Die Voll- und Neumonde sind Höhepunkte und die Halbmonde Krisenpunkte in diesem zyklischen Geschehen. Dieser Vorgang kann u.a. mit unserem Atmungsvorgang verglichen werden.

 

Um in Harmonie mit den kosmischen Zyklen leben zu können, sollten wir nicht nur bewusst atmen, sondern darüber hinaus den Atemrhytmus der Natur um uns herum verstehen und uns ihm anpassen.

Vollmond- und Neumondmeditationen aktivieren diesen Atem in uns.

 

Voll- und Neumondmeditationen sind gute Gelegenheiten, um sich auf ein Leben in Harmonie mit den Mondzyklen einzustimmen.

 

Neumond =  Atemlos (vor Einatmung)

zunehmende Phase  =  Einatmung

Vollmond = Atemlos (nach Einatmung)

abnehmende Phase  =  Ausatmung

 

 

V o l l m o n d m e d i t a t i o n

 

In der Vollmond-Meditation imaginieren wir ein tiefes Blau. Lassen wir uns davon durchströmen und ganz ausfüllen. Diese Farbe stärkt und stabilisiert den Ätherkörper.

 

In zahlreichen Kulturen gab und gibt es Feierlichkeiten, Meditationen und Einweihungen anlässlich der Vollmonde.

Jeder Vollmond hat seine eigenen Qualität. Diese Tatsache ist schon seit Tausenden von Jahren bekannt. Zum Stier-Vollmond wird zum Beispiel der Geburtstag Buddhas (das Wesak-Fest) gefeiert. Der Steinbock-Vollmond wiederum ist von alters her in esoterischen Kreisen als Einweihungstag bekannt.

 

Jeder Vollmond schenkt die Gelegenheit, über sich selbst hinauszuwachsen, Grenzen zu überschreiten und eine höhere Sensibiliät und Wahrnehmungsfähgkeit zu entwickeln. Hier können Farbimaginationen sehr hilfreich sein. Darum wird obige Imaginationsarbeit zur Vollmondmeditation vorgeschlagen.

 

 

N e u m o n d m e d i t a t i o n

 

In der Neumond-Meditation imaginieren wir Orange/Rot. Atmen wir diese Farbe tief ein. Auf diese Weise wird Lebenskraft aktiviert und die Vitalität gestärkt.

 

Es ist schwieriger, die Neumondenergie innerlich zu fassen und damit konstruktiv zu arbeiten, als dies mit den Einflüssen des Vollmondes der Fall ist.

Der Vollmond wirkt aktiv und dynamisch - womit sich in unserer nach außen orientierten Welt leichter umgehen lässt.

Zum Neumond haben wir die Gelegenheit, in die Subjektivität und Stille zu gehen. Wir können zur Quelle zurückkehren, um dort neue Kraft zu finden.

Äußerlich entsteht dann leicht der Eindruck von Stillstand und Trägheit. Wir müssen lernen, es als wertvoll und richtig anzusehen, langsam, fragend und betrachtend die Welt und uns selbst wahrzunehmen.

 

Erst die Besinnung auf innere Werte gibt uns die Kraft für äußere Aktivitäten!

 

Quellenmaterial: Sonne-Mond Kalender 2011 - Die astro-spirituelle Jahresbegleitung - Autor: Wolfgang Bartolain

 

 

Der Mond