Alle alten mythischen Überlieferungen (ob die ägyptischen, die nordischen, die griechischen, die indischen ...) und esoterische Neuinterpretationen in Bezug zu Gott und Götter sowie der Entstehung der Welt, finden in dieser grandiosen Sitzung im Wesentlichen ihre rationale, intellektuelle und vor allem intuitive Erklärung. 

 

Die Erklärungsweise Seth`s eröffnet im Leser weiträumige und umfassende gedankliche Freiräume um Erkenntnisse aus tieferen Ebenen der Intuition zu erhaschen, wobei das Verstehen wollen des rationalen Verstandes soweit wie möglich mit eingebunden wird.

 

Vor dem Anfang

 

Sitzung 883 vom Montag, den 1. Oktober 1979 aus "Träume, Evolution und Werterfüllung"

 

Nun: Ihr könnt nicht wissenschaftlich beweisen, dass eure Welt von Gott geschaffen wurde, einen Gott, der sie zwar in Gang setzte, doch selber außerhalb blieb. Genau sowenig könnt ihr wissenschaftlich  

n a c h w e i s e n, dass die Schöpfung der Welt das Ergebnis eines Zufalls war. Und ihr werdet daher auch nicht in der Lage sein, das zu beweisen, was ich euch erzählen werde - nicht nach gewöhnlichen Maßstäben.

 

Ich hoffe jedoch, mit meinen Erläuterungen gewisse Hinweise und Fingerzeige zu liefern, die euch zeigen, wo ihr nach  s u b j e k t i v e r  Evidenz Ausschau halten könnt. Punkt.

Ihr führt euer Leben zunächst gemäß eurem eigenen subjektiven Wissen, und ich werde versuchen, in eurem Bewusstsein die Erinnerung an Ereignisse wachzurufen, mit denen eure Psyche eng verwoben war, als die Welt entstand - und obwohl diese Ereignisse der Vergangenheit anzugehören  s c h e i n e n, vollziehen sie sich auch jetzt.

 

Vor der Entstehung des Universums, so könnt ihr voraussetzen, existierte eine allmächtige, schöpferische Quelle. Ich hoffe, aufzeigen zu können, dass diese göttliche Schöpferkraft in eurer Erfahrungswelt ebenso gegenwärtig ist, wie sie es vor der Entstehung des Universums war.

Wieder bezeichne ich diese ursprüngliche, ebenso göttliche wie subjektive innere Allmacht als

All-das-was-ist.

 

Ich versuche, Vorstellungen in Worte zu fassen, die die Grenzen des Intellekts zu sprengen drohen, wenn diesem Intellekt nicht kraft Intuition nachgeholfen wird. Ihr werdet also beim Lesen dieses Buches euren Verstand und eure Intuition gebrauchen müssen.

 

All-das-was-ist barg vor dem Anfang die unendliche Schubkraft aller  m ö g l i c h e n  Schöpfungen in sich.

Die Kreativität dieses All-Einen war von solcher Großartigkeit und Macht, dass selbst seine feinstgesponnenen Vorstellungen, Träume, Gedanken, Gefühle oder Stimmungen von einer Realität und Intensität waren, dass sie geradezu nach Freiheit verlangten. Freiheit wovon? Freiheit wozu? Freiheit, was zu sein?

 

Die Erfahrung der subjektiven inneren Schöpfungskraft aus dem "Geist" des All-Einen war so brillant und so deutlich, dass sie sich bei ihren mentalen Wanderungen in der ewig blühenden, ewig wachsenden inneren Landschaft beinahe verlor. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jeder Traum, jede Stimmung waren unauslöschlich von all den Eigenschaften dieser unendlichen inneren Schöpferkraft geprägt.

Jeder Aspekt dieser Regungen glühte und vibrierte vor eigener Kreativität, im Wunsch, so zu erschaffen, wie er selbst erschaffen worden war. 

 

Vor dem Anfang existierte ein inneres Universum, das keinen Anfang und kein Ende hatte.

 

Ich benutze den Ausdruck "Vor dem Anfang", damit ihr diese Vorstellungen leichter aufnehmen könnt. In Parenthese: (Dasselbe unendliche innere Universum existiert zum Beispiel  j e t z t).

All-das-was-ist enthielt oder enthält das Wissen um das Sein aller Lebewesen mit ihren unendlichen Möglichkeiten, und "sobald" es sich diese zahllosen Möglichkeiten  v o r s t e l l t e, existierten sie als, wie ich es nenne, göttliche Tatsache.

Das All-Eine wußte nur von sich selbst.

Es war versunken in seine subjektiven inneren Erfahrungen und sogar göttlich erstaunt, als seine Gedanken und Vorstellungsbilder eigene Vitalität erlangten und die Kreativität ihrer subjektiven Schöpferkraft erbten. (Mit großem Nachdruck:) Diese Gedanken und Vorstellungen nahmen mit ihrem "Schöpfer" den Dialog auf. 

 

Gedanken gewaltiger Lebenskraft begannen,  i h r e   e i g e n e n   G e d a n k e n   z u   h e g e n, und deren Gedanken hegten wiederum Gedanken. Wie in göttlicher Verwunderung wurde sich All-das-was-ist dessen gewahr und begann, auf diese "Generationen" von Gedanken und Träumen zu antworten, zumal die Gedanken und Träume sich auch untereinander verflochten. Es gab keine Zeit, daher "vollzog" sich all dies simultan.

Die geschilderte Abfolge des Vorgangs ist sehr vereinfacht. (Mit vielen Gesten und großem Nachdruck:) Mittlerweile, nach euren Zeitbegriffen, dachte All-das-was-ist spontan neue Gedanken und träumte neue Träume und erging sich in neuen Vorstellungsbildern - und sie alle verbanden sich mit den nunmehr unendlichen Generationen der "bereits" existierenden, miteinander vielmaschig verflochtenen Gedanken und Träume. 

 

Gewahr dieser spontanen Schöpfung, dieses simultanen "Stroms" göttlichen Erwachens begann All-das-was-ist die Wechselwirkungen zu beobachten, die sich in der Nachkommenschaft seiner subjektiven Schöpferkraft vollzogen.

Es hörte zu und begann, auf einen Gedanken oder einen Traum zu reagieren und zu antworten. Es führte die mentalen Bedingungen herbei, die von jenen Generationen mentaler Nachkommen gefordert wurden. 

 

Eure Sprache verursacht oft Schwierigkeiten, deswegen akzeptiert bitte das Pronomen "es" so gut ihr könnt.

"Es" klingt für meine Zwecke zwar zu neutral, doch "er" oder "sie" wäre sprachlich nicht angebracht. 

Grundsätzlich entzieht sich das All-Eine natürlich allen Kriterien menschlicher Sprache oder Geschlechtszugehörigkeit. All-das-was-ist wurde sich also zunehmend gewahr, dass seine sich immerzu vervielfältigenden Gedanken und Träume ihrerseits danach verlangten, sich jener großartigen Gabe der Kreativität zu erfreuen, mit der sie ursprünglich ausgestattet worden waren. 

 

Es ist sehr schwierig, All-das-was-ist zu beschreiben. Ich kann nur sagen, dass es von dem "Bedürfnis" durchdrungen ist, liebevoll aus seinem eigenen Wesen heraus schöpferisch tätig zu sein, seine eigene Realität liebend so umzugestalten, dass jedes unscheinbarste wahrscheinliche Bewußtsein ins Dasein treten kann. (Lange Pause). Und es hat die Kraft, dafür zu sorgen, dass alle möglichen  O r c h e s t r a t i o n e n   d e s                     B e w u s s t s e i n s   Gelegenheit erhalten, das Universum wahrzunehmen und sich liebend zu entfalten.

 

Ich werde auf die umfassende Bedeutung der "Liebe", wie sie hier gemeint ist, noch zurückkommen; dieses Kapitel stellt lediglich eine Art Übersicht über den Stoff dar, der noch folgen wird. 

 

(Alles mit großem Nachdruck, Jane mit geweiteten, dunklen Augen und vielen Gesten:

All-das-was-ist befand sich, könnte man sagen, in einem kreativen Aufruhr, da sich all seine Gedanken und Träume, Stimmungen und Empfindungen in der Höchststufe ihrer Steigerung bis an die Grenzen ihres Seins anspannten und nach einer bis dahin unbekannten, unentdeckten und bislang noch nicht gedachten Freisetzung suchten. Damit meine ich, dass in dieser geistig-seelischen Nachkommenschaft alle Bewusstseinsformen enthalten waren, die je auf eurer Erde in Erscheinung getreten sind oder treten werden - alle zärtlich umhüllt:

das erste menschliche Wesen, das erste Insekt -, ein jedes mit einem inneren Wissen um seine Entwicklungsmöglichkeiten. All-das-was-ist liebte seine Nachkommenschaft und suchte die Antwort auf dieses göttliche Dilemma in sich selbst. 

 

Es waren unvorstellbare Gedankensprünge der göttlichen Inspiration vonnöten, bevor die Antwort kam, und sie ergab sich folgendermaßen:

All-das-was-ist durchforschte die wahrhaft unendliche Vielfalt seiner schier unglaublichen Nachkommenschaft, um festzustellen, welche Bedingungen für den einen noch herrlicheren Traum erfüllt sein müssten:

 

                   den Traum von der objektivierten Freiheit in Form der Vergegenständlichung.

 

Welche Öffnung tat sich auf, damit aus dem Potential innerer Schöpferkraft materielle Wirklichkeit entstehen konnte? Als das All-Eine diese Bedingungen zusammenfaßte, blitzte in ihm die geistig-seelische Schöpfung jener gegenständlichen Welten auf, die gebraucht wurden - und indem es sich diese Welten vorstellte, so würdet ihr es ausdrücken, wurden sie materiell erschaffen.

 

(All-das-was-ist) sonderte sich jedoch nicht von diesen Welten ab, denn sie wurden aus der Schöpferkraft seiner Gedanken geschaffen, und jede hat göttlichen Gehalt.

Alle Welten wurden aus diesem göttlichen Gehalt geschaffen, so dass sie einerseits zwar äußerlich vorhanden, andererseits aber aus göttlicher Substanz sind, und jeder hypothetische Punkt in eurem Universum steht ganz elementar in direkter Verbindung mit All-dem-was-ist. 

Das Wissen um das Ganze ist in all seinen Teilen enthalten - und doch ist das All-Eine mehr als die Summe seiner Teile.


Die innere göttliche Schöpferkraft ist in der Tat unendlich. Sie kann nie zur Gänze verdinglicht werden.

Als die Welten, eure und andere, geschaffen wurden, ereignete sich in der Tat eine Explosion von unvorstellbarem Ausmaß, denn der göttliche Funke der Inspiration explodierte in die Vergegenständlichung.

 

Der erste "Gegenstand" war eine nahezu unerträgliche, obschon gewichtslose Masse; sie explodierte und setzte umgehend Prozesse in Gang, die das Universum hervorbrachten - Zeit spielte allerdings dabei keine Rolle.

Der Prozess, der sich nach eurer Meinung vielleicht über Äonen erstreckt haben müßte, vollzog sich im Augenblick eines Augenzwinkerns, und die ursprüngliche, objektive Materialisierung des massiven Gedankens des All-Einen barst in die Realität. Aus eurer Sicht war dies eine physikalische Explosion, doch die an diesem Durchbruch beteiligten Bewusstseinsformen (mit größtem Nachdruck) erlebten diesen Vorgang als eine triumphale "erste" Übersteigerung der Inspiration, als einen Durchbruch in eine andere Seinsweise.

 

Die Erde trat also in Erscheinung, als sich das Bewusstsein in die vielen Facetten der Natur verwandelte. Die Atome und Moleküle waren  l e b e n d i g  und  b e w u ß t  -  sie waren nicht länger nur Teil einer göttlichen Syntax, sondern sie sprachen sich durch die Eigenart ihres Wesens selbst aus. Sie wurden die lebendigen, bewußten Selbstlaute und Silben, mittels deren das Bewusstsein Materie bilden konnte.

 

Doch aus eurer Sicht betrachtet handelte es sich immer noch weitgehend um eine Traumwelt, auch wenn sie voll ausgestaltet war. Sie enthielt, allgemein ausgedrückt, all die Arten und Gattungen, die ihr heute kennt.

Sie alle standen in Wechselbeziehung mit den vielfältigen Bewusstseinsarten, die nach Befreiung gerufen hatten, und diese Bewusstseinsinhalte wurden von All-dem-was-ist spontan mit den Formen ausgestattet, die ihren Bedürfnissen entsprachen. Das war der Vorgang, durch den das individualisierte Bewusstsein, wie ihr es euch vorstellt, in körperlich-materielle Zusammenhänge hineingeboren wurde. 

Diese Bewusstseinsformen  w a r e n  bereits vor dem Anfang individualisiert, aber noch nicht sichtbar.

Das individualisierte Bewusstsein verband sich jedoch anfänglich nicht vollständig mit seinen irdischen Formen, sondern weilte noch gern im Bereich seiner "alten" göttlichen Erbschaft. Es verhielt sich so, als ob die Erde und all ihre Geschöpfe noch ein wenig träumten und noch nicht so in der körperlich-materiellen Wirklichkeit zentriert gewesen wären wie heute.

 

Solange das individualisierte Bewusstsein noch in der massiven inneren Schöpferkraft All-dessen-was-ist enthalten war, erfreute es sich neben seiner eigenen Einzigartigkeit auch des Gefühls einer tragenden Einheit, der tröstlichen Gewissheit, dass es mit seinem Ursprung eins war. Zu Beginn eurer Welt flukturierte das Bewusstsein also sehr stark und zentrierte sich nur sehr  b e h u t s a m;  es war nicht vorbehaltlos zu völliger Unabhängigkeit bereit, wie es ursprünglich beabsichtigt zu haben schien.

 

Das waren die Schlafwandler, die ersten Vertreter eurer Gattung, deren Einstellung zur materiellen Welt im wesentlichen noch immer von der "früheren" Schöpferkraft umhüllt war; sie waren demnach eure wahre Vorfahren. 

Überhaupt mußte sich der Mensch der Vorzeit auf sein großes inneres Wissen verlassen.

Alle Spezies zeigten zunächst eine stark subjektive Ausrichtung. Dies war nötig, lernten sie doch, in der neuen körperlich-materiellen Umwelt zurechtzukommen. 

 

                                                               

 

                                                               Am Anfang

 

Euren Gleichungen zufolge sind Energie und Bewusstsein und Materie eins. Und nach diesen Kriterien - bitte in Klammern (die Differenzierung ist notwendig) - ist das Bewusstsein die treibende Kraft, die die Umwandlung von Energie in Form und von Form in Energie steuert. Allen möglichen sichtbaren oder unsichtbaren Teilchen, die ihr entdeckt oder euch vorstellt - damit sind hypothetische Teilchen gemeint -, ist Bewusstsein zu eigen. Sie sind energetisiertes Bewusstsein.

 

Es gibt bestimmte, der Energie selbst inhärente Eigenschaften, ganz abgesehen von all denen, die man ihr gemeinhin zuschreibt. Selbstverständlich betrachtet ihr Enegie bis heute (1979) nicht als etwas Bewusstes.

Energie ist vor allem unendlich schöpferisch, innovativ, originell. Energie ist phantasievoll. (Alle Wissenschaftler können hier die Lektüre dieses Buches abbrechen.) Ich schreibe der Energie keine menschlichen Eigenschaften zu. Vielmehr sind eure menschlichen Eigenschaften das Ergebnis der Charakteristika der Energie; das ist ein wichtiger Unterschied. Der Raum, wie ihr ihn euch vorstellt, ist mit unsichtbaren Teilchen angefüllt. Sie sind der nicht nachgewiesene Teil der materiellen Wirklichkeit, das nicht sichtbare verbindende Element, in dem eure Welt existiert. Obwohl ihr Atome und Moleküle nicht mit bloßem Auge sehen könnt, sind sie nachgewiesen.

Sie setzen sich aus "immer noch kleineren" Teilchen zusammen, bis sie, noch kleiner, sich schließlich jeglicher Untersuchung durch physikalische Instrumente entziehen. Diese Teilchen tragen dazu bei, die Kluft zwischen der sichtbaren und der nicht sichtbaren Realität zu überbrücken. 

 

Im Kontext dieser Erörterungen der Anfänge eurer Welt werde ich mich für den Moment auf Bekanntes beschränken, auf Atome und Moleküle. Im Anfang stellten sie sich die  M y r i a d e n   v o n   F o r m e n   vor, die physikalisch möglich waren. Sie stellten sich die zahllosen - bitte skandieren -  Z  e  l  l  e  n   vor, die aus ihrer gemeinsamen Schöpfung entstehen konnten. (Mit großem Nachdruck:) Energie ist grenzenlos.

Sie ist überschwänglich. Sie kennt keine Schranken. So träumten die Atome die Zellen ins körperliche Sein - und von dieser neuen Schwelle der physischen Aktivität aus träumte das zellulare Bewusstsein von den Myriaden von Organismen, die aus diesem unbeschreiblichen Unterfangen entstehen konnten. 

Wiederum fand all dies tatsächlich gleichzeitig statt. Und diese Vorgänge waren mit einer Art der Werterfüllung verbunden, an der jedes Bewusstsein beteiligt ist. Dieses Charakteristikum der Werterfüllung ist vielleicht das bedeutsamste Element im Wesen All-dessen-was-ist und ein Erbteil aller Gattungen, aller Arten.


Das Prinzip der Werterfüllung ist schwierig zu beschreiben, denn es verbindet die Natur einer liebenden Gegenwart mit dem inneren Wissen um die Gegenwart göttlicher Verflochtenheit mit einer kreativen Fähigkeit grenzenlosen Ausmaßes, die danach strebt, auch nur den geringsten wie auch den entferntesten Teil der eigenen Verflochtenheit mit dem Göttlichen zur Erfüllung zu bringen. 

Einfacher ausgedrückt: Jeder Teil der Energie (alles mit großem Nachdruck) ist mit einer ihm innewohnenden schöpferischen Kraft ausgestattet, die danach strebt, ihr Potential    i n   a l l e n   m ö g l i c h e n                         V a r i a t i o n e n   auszuschöpfen - und zwar so, daß dadurch auch das schöpferische Potential eines jeden anderen Teils der Wirklichkeit gefördert wird. 


Insofern gab es also am Anfang eine kaum vorstellbare Zeit, in der energetisiertes Bewusstsein, das seine eigenen schöpferischen Fähigkeiten und seine eigene - bitte hervorheben -  V o r s t e l l u n g s k r a f t  benutzte und mit triumphalem Ungestüm experimentierend eine Form nach der anderen ausprobierte. Nach Kriterien eurer Denkgewohnheiten war nichts stabil. Bewusstsein, wie ihr euch es vorstellt, verwandelte sich in Materie, dann in reine Energie und wieder zurück.


Subjektive Schöpferkraft herrschte vor. Wie ein Heranwachsender, der sein Zuhause zum ersten mal verläßt, empfand auch das individualisierte Bewußtsein ein wenig Heimweh und kehrte oft zum "Elternhaus" zurück. Doch allmählich gewann es an Selbstvertrauen und machte sich schließlich auf, ein Universum zu erschaffen.


Weil nun All-das-was-ist derartig allmächtige, schöpferische göttliche Eigenschaften in sich trägt, erreichten alle Aspekte seiner subjektiven Erfahrung Dimensionen der Wirklichkeit, die unmöglich zu beschreiben sind.

Die Gedanken des All-Einen sind nicht einfach Gedanken, wie ihr sie kennt, sondern mulitdimensionale gedankliche Vorgänge oder Wirklichkeiten von gewaltigstem Ausmaß.

Diese gedanklichen Wirklichkeiten strebten eine Verwandlung an, die notwendigerweise stattfinden mußte, wenn sie sich vergegenständlichen wollten. Eine   V e r g e g e n s t ä n d l i c h u n g   a u s   s i c h   s e l b s t 

h e r a u s   hätte nie die gesamte Realität der vorgestellten Wirklichkeiten enthalten können, die dem göttlichen Schöpfergeist innewohnen. 

Nur in diesem Kontext konnte die - bitte hervorheben -  r e l a t i v e   Perfektion jeglicher Vergegenständlichung gedanklicher Wirklichkeiten erreicht werden. Doch diese gedanklichen Wirklichkeiten hatten auch nach einer Erfüllung anderer Art gestrebt, nach einer Werterfüllung, die von ihnen den Einsatz ihrer   e i g e n e n   Schöpferkraft forderte. Sie strebten danach, selbst so zu erschaffen, wie sie geschaffen worden waren, und All-das-was-ist wurde sich sozusagen in göttlicher Verblüffung gewahr, daß dies schon immer seine ureigene Absicht gewesen war. 


All-das-was-ist erkannte, daß eine solche Trennung es euch ermöglichen würde, eine andere göttliche Kunst auszuüben, in der nämlich nicht nur die Schöpferkräfte, sondern auch  i h r e  Schöpfungen schaffend tätig waren und Daseinsformen in die Wirklichkeit der Stoffwelt riefen, die eben gerade deshalb möglich waren, weil ein Unterschied zwischen dem Schöpfer und den Schöpfungen zu bestehen - bitte hervorheben -  s c h i e n.

Das All-Eine ist darum auch im kleinsten Teil des Bewusstseins wie auch der Stoffwelt enthalten. 


Doch selbst ein kleines Teilchen des Bewusstseins kann auf einzigartige Weise exzentrische Versionen All-dessen-was-ist hervorbringen, die sonst, ohne jene Trennung, nicht hätten zustande kommen können. Die liebende Unterstützung, die liebevolle Ermutigung des kleinsten wahrscheinlichen Bewusstseins und der geringsten Erscheinungsform -  d a s   ist die Absicht des All-Einen. 


All-das-was-ist weiß, daß auch  d i e s e  Absicht Teil eines übergeordneten Zwecks ist. In Begriffen eurer Zeitvorstellung ausgedrückt, wird die Verwirklichung dieser Absicht aus einer folgenschweren Explosion geistiger Inspiration in materielle Vergegenständlichung oder in eine andere Energieform hervorgehen. 

In einem tieferen Sinn ist der übergeordnete Zweck jedoch auch jetzt schon bekannt, und bis zu einem gewissen Grad träumt das gesamte Universum von ihm, wie einst das zellulare Bewusstsein von den Organen träumte, die es bilden könnte.


Ich möchte betonen, dass ich hier nicht von spiritueller Evolution spreche, sondern von einer Ausdehnung. Für den Moment werden wir uns jedoch auf die Bedeutung des Bewusstseins bei der Weltentstehung konzentrieren und hervorheben, dass der Ausgangspunkt des körperlich-materiellen Lebens geistigen Ursprungs war.


Der Traumzustand prägte nicht nur das Bewusstsein eurer Gattung, sondern diente dem Menschen einerseits auch als nie versiegende Quelle von Informationen über seine körperlich-materielle Umwelt und andererseits als inneres Kommunikationsnetz zwischen allen Arten.


In gewisser Weise -  i n   g e w i s s e r   W e i s e  -  setzte die Entstehung des Universums auf die gleiche Art ein wie Ruburts Schöpfungen heute abend (Ruburt verfasste Gedichte): aus dem Wunsch zu schaffen - aus reiner Freude, nicht aus einem Verantwortungsgefühl heraus.


Wissenschaftler werden viele der im vorliegenden Buch geäußerten Ideen nicht oder nur mit großen Vorbehalten akzeptieren, obschon manche sehr wohl verstehen werden, was ich zu sagen habe.

Das ist aber schwer zu verteidigen, weil sich die tiefsten Wahrheiten materiell nicht beweisen lassen. 

Die Wissenschaftler pflegen gezielte Fragen zu stellen, und, wie Ruburt kürzlich schrieb (in "God of Jane), sie finden in der Regel ganz eindeutige Antworten - (humorvoll) auch wenn manche Antworten falsch sind. 


"Falsche" Antworten können jedoch zu zusammenpassen, dass sie ein stimmiges Bild ergeben, eine für sich betrachtet ausgezeichnete Konstruktion - warum auch nicht? Antworten, die nicht in die Konstruktion passen, werden einfach verworfen und kommen daher nicht zur Geltung. Demnach befassen wir uns hier in gewisser Weise mit dem, was die Wissenschaft verworfen hat. Das schlußendlich von uns präsentierte Bild wird also gewiß nicht dem der etablierten Wissenschaft entsprechen.


Wenn jedoch objektive Beweisbarkeit die Voraussetzung ist, daß etwas als Tatsache gesehen wird, dann kann man sagen, daß auch die Wissenschaft, wie ihr wißt, ihre Version der Entstehung des Universums nicht zu beweisen vermag.

Sie hat nur eine Hypothese aufgestellt, sammelt alle diese Hypothese bestätigenden Daten und Fakten und ignoriert all diejenigen, die nicht ins Bild passen. Darüber hinaus ruft die wissenschaftliche Erklärung der Weltentstehung   k e i n e    Z u s t i m m u n g   im Herzen der Menschen hervor, sondern im Gegenteil heftigsten Widerwillen, denn in seinem Herzen weiß der Mensch sehr wohl um seinen Wert und erkennt, daß sein Bewußtsein kein Zufallsprodukt ist. (Schnell und mit großem Nachdruck:) Der Psyche wohnt eine Art Selbstbestätigung inne, eine Bestätigung, die den Anstoß zu körperlich-materiellem Sichtbarwerden gibt, eine Bestätigung, die den Menschen davor bewahrt, von seinen mentalen Konstruktionen völlig geblendet zu werden.


Darüber hinaus gibt es einen tiefverwurzelten, subjektiven Maßstab der Vernunft im Bewusstsein des Menschen, nach dem er letztlich alle Lehren und Glaubensvorstellungen seiner Zeit beurteilt, und wenn auch sein Intellekt zeitweise von unrichtigen Lehren beeindruckt wird, läßt sich doch diese innere Instanz der Unversehrtheit des Menschen nicht täuschen. 


Es gibt etwas im Menschen, das um alles, was wesentlich ist,  w e i ß.


Das Wissen ist dem Menschen eingegeben, wenn er geboren wird und heranreift.

Die Lungen oder der Verdauungsapparat müssen keine gelehrten Abhandlungen über die "Mechanik" des Körpers lesen, damit sie richtig funktionieren.

An inneres Wissen richtet sich auch dieses Buch (Träume, Evolution und Werterfüllung Band 1 und Band 2). Es soll im Leser, in der Leserin, welcher Überzeugung sie auch sein mögen, eine Art subjektiver Evidenz hervorrufen, die Gewißheit eines Einklangs zwischen Vorstellungen und Sein. Wenn euch viele Menschen schreiben, sie hätten das Gefühl, irgendwie schon immer mit dem Seth-Material vertraut gewesen zu sein, so trifft das natürlich zu, denn dieses Material bringt inneres Wissen zum Ausdruck, das einem jeden Individuum eingegeben ist. 


Es gibt eine Fülle bestimmter, sogar spezifischer subjektiver Beweise für die Natur eurer Realität - Beweise, die geradezu auf der Hand liegen, sobald ihr nach ihnen Ausschau haltet und ihr insbesondere auch einmal die Welt eurer Träume mit eurem täglichen Leben vergleicht. 

Mit anderen Worten: Geistiges Spiel ist natürlich die Grundlage aller Kreativität, ja mehr noch: es ermöglicht das große  i n n e r e  Spiel der Erfahrung der geistigen und der materiellen Realität. 


Bei allem Respekt, euer Freund (der Psychologe) bellt in bester Absicht vor dem falschen psychologischen Baum.

Er ist begeistert von seinen Werttests, und seine Begeisterung ist das Wichtige. Diese Tests sind aber mehr als alles andere eine Ausgeburt sozusagen mechanistischer Psychologie, als ob sich menschliche Werte in so etwas wie ein logisches Alphabet aus psychischen Atomen und Molekülen zerlegen ließen. (Humorvoll:) Ein achtbarer Versuch, doch kommt darin lediglich das Bemühen der Psychologie zum Ausdruck, eine unbrauchbare Hypothese vernünftig erscheinen zu lassen.


Ihr könnt natürlich tun, was ihr wollt (was die Durchführung jener Tests betrifft), doch unser Hauptziel besteht darin, die Grenzen der Psychologie zu überschreiten und nicht zwischen den Blumen, die zur Zeit auf dem Feld der Psychologie wachsen, herumzuflattern.